Mittwoch, 14. Mai 2014

Folie auf den Hinteren Scheiben

Wir hatten hier letztens wieder einen Fall, bei dem man nur die Augen verdrehen kann. Betroffen ein großer Geländewagen mit Werbung auf den hintersten Seitenscheiben (die vom Kofferraum).

Vor einem Jahr war das alles kein Problem bei der ITV aber dieses Jahr hatte man was neues auf Lager. Die Werbefolien wären nicht legal und müssten ab. Jetzt wird man sicher sagen, dass an den hintersten Scheiben völlig egal ist, ob und welche Folie angeklebt wird. Aber denkste. Das betroffene Fahrzeug ist nämlich als 7 Sitzer zugelassen und hat 2 klappbare Sitze im Kofferraum. Daraus resultiert laut ITV, dass man die hintersten Scheiben nicht zukleben dürfte, da man - Aussage vom zuständigen Prüfer - keinen Schulterblick machen könne.

Nun, man kann einen Schulterblick machen, denn die betroffenen Scheiben sind erstens fast 3 meter hinter dem Fahrer und zweitens haben andere Fahrzeuge an dieser Stelle schlichtweg nur: Blech.

Auch ist mir nicht ganz klar, was die Anzahl der Sitzplätze damit zu tun hat. Muss jeder Fahrgast in der Lage sein einen Schulterblick zu vollführen? Syncron mit den anderen? Wie lächerlich ist das denn? In welcher Welt leben Menschen, die sich so einen Blödsinn einfallen lassen?

Die Folien müssen also entweder ab, benötigen ein Gutachten oder das Fahrzeug muss auf 5 Sitze umtypisiert werden. Für die Umtypisierung muss ein Techniker aus Madrid eingeflogen werden und die Gesamtkosten liegen bei den obligatorischen 700 Euro.

Daher arrangiert man sich mittlerweile auch auf Gran Canaria wie im Rest von Europa: Folien runter, ITV machen, Folien wieder dran. Traurig aber wahr: Mit Sicherheit im Straßenverkehr hat das leider gar nichts mehr zu tun, wenn man sich mal ansieht, welche Kisten hier herumfahren und man es dann als wichtiger empfindet Folien auf unnötigen Scheiben zu bemängeln.

Wasserqualität Bürokratie

Viele wissen vielleicht, dass auf den kanarischen Inseln (und vermutlich auch im Rest von Spanien und anderen südlichen Ländern) Wasser oftmals aufbereitet wird, daher kommt der bekannte Geruch nach Chlor. Dieses Chlor dient dazu Bakterien etc abzutöten, sodaß das Wasser rein technisch sauber ist. Wer das verträgt kann das Wasser natürlich trinken. Empfindliche Mägen berichten aber, dass es nicht gut sei.

Ich persönlich nehme Leitungswasser zum Kochen - da es eh gekocht wird, ist das kein Problem. Bin da jetzt aber auch kein Hypochonder.

Lustig wird es aber, wenn man ein Lokal besitzt. Da will man möglicherweise den Gästen bestmögliche Trinkwasserqualität bieten und schafft daher Filteranlagen an, bspw. Umkehr-Osmose-Anlagen. Ist eine Top Sache, filtert diese Anlage doch einfach alles aus dem Wasser raus.

Aber wehe, die Trinkwasserkontrolle schaut vorbei und möchte die Wasserqualität prüfen. Dann muss die Filteranlage nämlich weg. Der Grund dafür ist, dass die Bürokratenhengste, die Güte des Trinkwassers anhand des Chlorgehaltes prüfen. Der ist nach dem Filter natürlich null und daher kann der Prüfer keine Zahl in ein Kästchen auf einem Blatt Papier schreiben. Ergo: Der Filter muss weg.

Manchmal möchte man wirklich stundenlang mit dem Kopf gegen eine Betonwand hämmern ...