Sonntag, 14. November 2010

Nachwehen aus Österreich

Ich wurde ja seit meiner Ankunft hier regelmäßig (!) an meine alte Heimat und an die dortigen Kosten erinnert. Da ich bereits in Österreich selbstständig war sind diese also wirklich erheblich.

Und es ist eigentlich unglaublich wie lange man noch immer Zahlungen zu leisten hat für die irrwitzigsten Sachen...

Die Einkommenssteuer ist dabei noch das kleinste Problem, aber ich zahle sogar jetzt, wo ich bereits ein Jahr lang kein Gewerbe mehr in AT habe noch immer Einkommenssteuer-Vorausszahlung für das laufende Jahr.

Dazu kamen erhebliche Forderungen der Sozialversicherung - wir sprechen hier übrigens von 5-stelligen Einnahmen (pro Jahr) und ebenso 5stelligen Ausgaben für Steuer und Sozialversicherung - nimmt man seine Lebenskosten noch hinzu dann, ja dann bleibt nicht viel übrig.

Auch, wenn in Spanien der Steuerfreibetrag niedriger liegt ist der Kostenunterschied zu Österreich wahrlich unglaublich - auch die Handhabung der Steuern ist sehr viel angenehmer.

Die Sozialversicherung ein Fixbetrag - das spart Aufwand für Buchhaltung und macht alles sehr viel berechenbarer.

Die Einkommenssteuer-Vorrauszahlung sind hier immer 20% von den aktuellen Jahreseinnahmen - quartalsmäßig abzugeben.
In Österreich wird man nach einem Jahr eingestuft und hat dann das zu leisten, was einem das Finanzamt vorschreibt - hat man also ein gutes Jahr gehabt so kommen horrende Kosten auf einen zu, die man eventuell durch fehlende Einnahmen kaum decken kann - in diesem Fall muss man eine Herabsetzung beantragen.

Mal im Ernst, da kommt man sich vor wie der Bauer, der seine Säue beim König abgeben soll und erst um eine Audienz bitten muss, damit man eine Sau behalten darf um zu überleben.

In Österreich kostet bereits das alleinige Ausführen eines Gewerbes Geld - knapp 100 Euro pro Jahr, eine Zwangsteilnahme an der Arbeiterkammer, dafür bekommt man dann lauter Zeug, das man weder möchte oder nachdem man gefragt hat - E-Mails, Post für den Altpapierkontainer und so Zeug. Man nennt das dann Kammerumlage.

Ich weiß auch gar nicht, WAS da alles zu zahlen ist, weil es ist soviel, dass es schon schwierig zu überblicken wird, wenn man sich nicht damit beschäftigen will - und das will ich absolut nicht - ich habe keine Zeit "gratis" für irgendwelche Kammern oder sonstige Institutionen Geld zu berappen für das ich letztendlich eh keine Leistung erhalte.

Ich darf hier ganz laut sagen, liebe Kammern und sonstige Institutionen, ich hab euch satt und ich danke euch, dass ihr meine Auswanderung mit jeder Meldung von euch immer wertiger gestaltet.

Bald hat es endlich ein Ende jeder Stelle nachzulaufen um sein (vorrausbezahltes) Geld wieder zurück zu erhalten.

Eine weitere Sache sind Handyanbieter, Versicherungen und so weiter.. Es ist schon verächtlich wie dort verfahren wird. Versicherungen beharren auf Vertragslaufzeiten, fordern dann noch Dauerrabatte zurück, Handyanbieter gestatten eine vorzeitige Kündigung nur bei horrenden Nachzahlungen und bei der Bank lässt sich ohne persönliche Anwesenheit gleich gar nichts mehr erledigen.

Die beste Möglichkeit sich sorgenfrei dem neuen Leben in einem besseren Land zu widmen ist wohl doch noch: Konto vor Abreise kündigen und verschwinden.

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