Montag, 15. November 2010

Trickbetrüger in Spanien

Touristen haben es auf der Durchreise durch Spanien nicht leicht - es gibt so einige Tricks, die nach wie vor gerne angewendet werden und vor denen man besonders in der Gegend um Barcelona in Acht sein sollte und vor denen auch die hiesige Polizei warnt.


Der Reifen-Trick

Man stoppt an einer Tankstelle um sein Auto zu tanken. In einem unachtsamen Moment, geht jemand an dem Auto vorbei und sticht mit einem Gegenstand in den Reifen. Dieser verliert nun langsam Luft und nach wenigen Kilometern muss man rechts ran um den Reifen zu wechseln.

Just in diesem Moment stoppt dann auch "zufällig" ein anderes Auto, welches gerne bereit ist beim Wechseln zu helfen und möglicherweise sogar "zufällig" alles nötige Werkzeug und Ersatzreifen dabei haben.

Während man also mit einem der "freundlichen" Helfer am Reifen beschäftigt ist, räumt ein anderer "Helfer" derweil das Fahrzeug aus. Nach erfolgtem Wechsel fehlen dann meist im Auto gelassene Sachen wie Handies, Geldbörsen und Taschen.

Andere Ablenkungstricks

Diesem bin ich zum Opfer gefallen und habe so mein Handy "verloren". Nach so einem Fall ärgert man sich über die eigene Naivität. Folgendes ist vorgefallen.

Wir haben nach der Grenze zu Spanien eine Rast an einer Raststätte beschlossen um dort Getränke für die Weiterfahrt zu besorgen.
Schon nach wenigen Minuten kam ein spanisch sprechender Herr um zu Fragen, wie weit es noch nach Barcelona wäre. Hier heißt es schon Vorsicht! Unnötige Fragen oder "starke Verständnisprobleme" sind ein Indiz für einen Trickbetrüger.
Der Herr tat so als würde er nicht verstehen und wollte die Zahl in den Sand neben der Straße zeichnen ob er es richtig verstanden hätte.
ACHTUNG! Dabei handelt es sich um einen Späher, der feststellt woher man kommt, wie gut man spanisch spricht und wie leicht man sich ablenken lässt.
Während meine Freundin Getränke holte blieb ich bei den Fahrzeugen - da ich da war, waren die Fahrzeuge nicht versperrt.
Nach weiteren wenigen Minuten kamen 3 Herren des Weges, die sich freundlich und begeistert über unsere Fahrzeuge gaben. Man wechselte ein paar kurze Worte, mir wurde etwas unwohl, da die Herren irgendwie um die Fahrzeuge schlichen. Bei der Verabscheidung klopfte einer davon auf das Fahrzeugdach - man würde meinen als "Gefällt mir"-Geste.
ACHTUNG! Diese Herren haben geprüft was in den Fahrzeugen liegt und ob sie versperrt waren. Der, der auf das Dach geklopft hatte, hatte im gleichen Moment die Fahrzeugtür einen Spalt geöffnet. (Mir fiel das erst später auf).
Nach weiteren Minuten kamen die Herren zurück und betrachteten wieder scheinbar begeistert die Fahrzeuge.
Einer von Ihnen hatte nun eine Frage bzgl. meines Auspuffs und winkte mich zu ihm, dass ich ihm doch etwas erklären sollte.
Hier war wieder das typische "nix verstehen" - man sprach verschiedene Worte aus dem spanischen, englischen und französischen Durcheinander um so möglichst viel Zeit zu schinden.
Während dessen holten die Kollegen alle möglichen Dinge aus dem Fahrzeug.
Ich wurde aber sehr schnell skeptisch und blickte auf und merkte, wie einer von den anderen gerade geduckt um Auto entlang ging, sprang auf rannte zu ihm hin, sah, dass er gerade die Spiegelreflex-Kamera in der Hand hatte und rief "Policia".
Er gab mir daraufhin die Kamera zurück und die 3 verschwanden schneller als man reagieren konnte.
Nach kurzer Überprüfung stellte ich fest, dass eine kleine Tasche fehlte (war nix drin, nur das Handy).

Wir haben auch die Polizei alarmiert, diese waren freundlich aber konnten nichts tun, denn es läuft dann so:
Man kann mit aufs Revier und Fotos betrachten und nach einigen Stunden mit der Polizei wieder hier her kommen um die Täter zu suchen.
Die Täter sind nämlich nach einem solchen Raubzug erstmal weg, ein Verbindungsmann beim Polizeirevier verständigt sie, wenn die Polizei wieder am Revier ist und erst dann kommen die Täter wieder raus für den nächsten Trickversuch.

Tipps:
Niemanden (!!!) in die Nähe des Auto lassen. Auch ein versperrtes Auto NIE unbeaufsichtigt lassen. Keine Gegenstände im Auto lassen! Immer skeptisch sein.

Speziell der Norden Spaniens rund um Barcelona ist voll mit Trickbetrügern und Dieben

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen