"Sag Nein zur Bohrinsel" sprach der Igel und stieg von der Bürste. Eine
Medaille hat immer zwei Seiten und mit an Sicherheit grenzender
Wahrscheinlichkeit nutzt JEDER von euch Produkte aus Öl/Petroleum. Kauft
ihr im Supermarkt? Wie denkt Ihr denn kommt das Zeug dorthin? Kobolde?
Und wie kommt Ihr dorthin? Aber dann an der Tanke stehen und sich über
steigende Benzinpreise pikieren. Oder den Kopf schütteln, wenn die Milch
"mal wieder" teurer geworden ist. Als Hinweis: Das liegt nicht an der
Kobold-Gewerkschaft!
So - und jetzt zu dem Ölfeld (falls da eines ist). Wenn Spanien dort
Öl findet dann bedeutet das Arbeitsplätze, Wirtschaftsankurblung und
nicht zuletzt einen HauchUnabhängigkeit von "den anderen".
Aber ist klar - die Annehmlichkeiten wollen sie alle, aber das
Risiko, das sollen bitte die anderen decken, damit wollen wir nix zu tun
haben - denkt sich Willi Huber und schlüpft in seine Made-In-China
Schlüpper, weil lokale Produkte zu teuer sind und schaut sich eine
weitere Folge seiner Lieblings-Serie am Großbild-TV aus Korea an.
Und dann ist da noch Frieda Friedrich, die sich gar nicht betroffen
fühlt, da sie ja immer zu Fuß einkaufen geht. Dabei nutzt sie natürlich
Ihr Recht auf Vorrang und fordert weitere Verkehrsberuhigende Maßnahmen
unwissend, dass sie damit erhöhten Schadstoff-Ausstoss erheblich
begünstigt.
Das Problem ist nicht die Bohrinsel. Das Problem ist nicht das Öl.
Das Problem ist noch nichtmal der Konsument - das Problem ist, dass die
Konsumenten nicht begreifen, dass sie Konsumenten sind und ein Problem
kann man erst dann lösen, wenn man es verstanden hat.
Aber eigentlich geht es euch gar nicht um eine Lösung - wie dem
Deutschen üblich geht es nur darum, etwas was man nicht mag zu
kritisieren - völlig egal ob man einen Nutzen davon hat oder nicht,
völlig egal ob man selbst Verbraucher desselben ist - es ist böse, es
soll weg, es soll woanders sein.
Und nochmal zur Bohrinsel: Angenommen die finden Öl. Und angenommen
Spanien fördert dieses Öl NICHT. Ja, was denkt Ihr denn? Dass die das Öl
dort einfach schlummern lassen, sich an den Händen halten und Kumbaja
singen??? Dann holt es eben ein anderer, paar kilometer weiter östlich
mit Erlaubnis von Marokko. Dann schaut Spanien eben durch die Röhre.
Aber die Unterschriftensammler sind natürlich dann viel glücklicher und
können wieder unbesorgt weiter Ihre Produkte im Supermarkt kaufen, ins
Auto laden und nach Hause in den Kühlschrank packen - weil die Kobolde
kümmern sich ja um den Rest ...
Wenn Menschen vorher nachdenken würden, bevor sie pauschale Urteile bilden - und damit meine ich tatsächlich hinterfragen der Optionen und Möglichkeiten - dann würden wir in einer besseren Welt leben.
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