Dienstag, 26. Oktober 2010

Die Sache mit dem Internet

Internet auf Gran Canaria ist so eine Sache. Im Prinzip alles kein Problem, die Leitungen sind gut und schnell, WENN man denn eine hat :-)

Der gewöhnliche Ablauf ist so: Anrufen, bestellen, Techniker macht Anschluss, fertig.

Der reale Ablauf ist allerdings so:

Wenn man bei seinem Haus einen Internetanschluss möchte, stößt man auf eine Reihe Probleme. Problem 1 ist erstmal festzustellen ob bei seinem Haus überhaupt Internet möglich ist. Der erste Anlaufpunkt dazu ist die Webseite der Telefonica. Dort kann man per Eingabe einer Adresse feststellen lassen, ob und in welcher Geschwindigkeit eine Anbindung möglich ist.

In unserem Fall war das etwas verwirrend, denn bei dem Haus links neben uns war es möglich und bei dem Haus rechts von uns war es möglich - bei unserem nicht (laut Webseite). Ein Anruf bei der Hotline selbst ergab dasselbe Ergebnis (da die vermutlich auch nur im Internet nachschauen) - Freidenker-Fehlalarm. Ein allzu grobes Nachfragen am Telefon resultiert dann übrigens im Auflegen durch die Hotline - sind halt alle gut drauf und wollen sich nicht so behandeln lassen, versteh ich aber.

Der nächste Schritt war also in den nächsten Shop der Telefonica und dort persönlich nachzufragen. Ein grundlegend guter Gedanke, weil je mehr Menschen man zu diesem Problem befragt umso eher wird man einen finden, der weiß wie es funktioniert.

Der freundliche Herr im Shop war ein Glückstreffer, er telefonierte ein wenig herum und meinte er könne für nichts garantieren, aber er würde einen Techniker schicken.

Die Freude war groß, denn schon wenige Tage später meldete sich der Techniker telefonisch und fragte ob man denn morgen um 12 Zeit hätte, er würde dann kommen. Alles klar!

Am nächsten Tag um 9 Uhr (!) rief der Techniker dann an, dass er jetzt hier wäre - nur wir waren es nicht, da wir noch in der alten Wohnung wohnten. Wir gaben an in spätestens 30 Minuten vor Ort zu sein, sprangen in die Klamotten und düsten los. Vergeblich, dann der Techniker war nicht mehr da.

Am gleichen Tag um 20 Uhr rief der Techniker wieder an und fragte, ob man denn morgen um 12 Uhr Zeit hätte. Wir bejahten. Da man aber denselben Fehler nicht 2x macht wurde beschlossen, dass man die Nacht an der neuen Adresse verbringt - und das war auch gut so, denn am nächsten Tag um 9 Uhr(!) stand der Techniker vor der Tür.

Eventuell hat er nicht damit gerechnet, aber er musste erstmal ran :-) Ich wurde informiert und machte mich auch gleich auf den Weg (ich war in der alten Wohnung) um als technisch versiertere Fachkraft auch vor Ort zu sein - nicht zu spät, denn der Techniker hat die Telefonleitung nicht gefunden und wollte uns schon damit vertrösten, dass dies doch Aufgabe der Wohnanlage sei, die Telefonkabel zu legen und da im Haus selbst kein Signal ankam er davon ausging, dass die Leitung kaputt ist.

Ich wusste aber, dass es vor dem Haus eine kleine Dose hinter einer Steinatrappe gab wo die Leitungen zum haus dahinter steckten. Ich glaube, ich erkannte einen Ausdruck in seinem Gesicht, dass er auch damit nicht gerechnet hatte.

Zu seiner Überraschung fanden sich hinter dieser Dose dann 8 Telefonkabel und er began alle nach der Reihe durchzumessen um am Telefonkasten an der Straße den richtigen Anschluss zu finden.

Und hier ist etwas Zeit zu erklären, warum die Telefonica der Ansicht war, dass hier kein Internet möglich wäre. Beim Bau der Anlage (quasi Reihenhäuser) wurden immer 2 Häuser mit 1 Leitungskanal zusammengelegt. Sprich die Telefonica kannte auch nur die eine Adresse, die eigentlich dem Nachbarn gehörte. Hier hat ohnehin jedes Haus 3 Hausnummern sodaß man erstmal raten muß welche nun die richtige ist :-)

Nach gefühlten 2 Stunden hatte der Techniker, der kurzerhand auch gleich den Nachbarn wild gestikulierend nach draußen gelockt hat weil er seine Leitung gekappt hat dann die richtige Leitung gefunden und dann ging alles ratz fatz und alles lief.

Wunderbar. Etwas amüsant war vielleicht noch die Tatsache, dass der Techniker versuchte die Steinplattenattrape danach wieder zu montieren. Der ganze Trick besteht eigentlich darin die Kappe wie einen Deckel gerade hineinzuschieben .. da das schräge einschieben aber nicht funktioniert hat wurde die Kappe schlichtweg mit etwas Gewalt schräg wieder angeschraubt - ein leider ziemlich gewöhnliches Vorgehen auf Gran Canaria - egal wie, hauptsache es hält :-)

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