Sonntag, 5. Dezember 2010

Unwetter/Sturm im November 2010 - Arguineguin live!

Gut, zugegeben, so live ist das jetzt auch nicht mehr, ich bin ein wenig spät dran, etwas dazu zu schreiben.. aber Info ist Info!

Im Grunde war der Sturm auf den Nachbarinseln sehr viel schlimmer als auf Gran Canaria und dennoch hat man ihn hier auf der Insel nicht wirklich ignorieren konnten. An einem Tag des Sturms galt sogar Alarmstufe rot für Gran Canaria.

Der Sturm dauerte hier ungefähr 3 Tage war begleitet mit starkem Wind (angeblich bis zu 170 km/h) und regelrechten Wassermassen (bis zu 20 l/m² pro Stunde).

Während der Wind hauptsächlich dafür sorgte, dass es ziemlich laut war und das man sich Sorgen machte ob die großen Glasfenster dem Druck standhalten war der Regen das eigentliche Übel. Man darf ruhig sagen, dass die Architekturkunst auf Gran Canaria nicht unbedingt auf häufigen Regen ausgelegt ist - schon gar nicht in dieser Stärke.

Man muss sich das so vorstellen: Es regnet eigentlich nicht durchgehend sondern mehr schwallweise für ungefähr 20 Minuten. In dieser Zeit kommt aber dermaßen viel Wasser vom Himmel, dass innerhalb von kürzester Zeit vieles unter Wasser steht.

Das fließt für gewöhnlich auch gut ab, gesellt sich allerdings noch starker Wind dazu, dann wird dieses viele Wasser an die Fenster gedrückt.

Die Fenster sind hier aber nicht .. dicht :-) Der Wind pfeifft durch die großen Schiebetüren hindurch und ebenso läuft das Wasser dort herein - ebenso wie unter jeder Tür hindurch. Man ist also anfangs damit beschäftigt überall wo es nötig ist Handtücher hinzulegen - auf nassen Fließen rutscht man auch gerne aus, also hat das ganze auch einen sicherheitsrelevanten Aspekt.

Durch die anhaltenden Regenfälle (hier ist großteils alles Stein, der bekanntermaßen nicht sehr saugfähig ist) wird jedes Mauerwek stark durchnässt.
In unserem Falle bedeutete dies, dass auch in die Garage unter dem Haus mittlerweile Wasser durch die Decke tropfte.

Aber die Schäden waren gering bis gleich null in unserem Falle, jetzt heißts erstmal reine machen, denn bei so einem Sturm kommt unheimlich viel Dreck zustande, die Bergwand hinterm Haus fungierte als Wasserfall und hat den Hinterhof unter Wasser gesetzt - das Wasser floß wieder ab, der mitgeschwemmte Dreck ist geblieben :-)

Sehr spektakulär allerdings waren die zahllosen Blitze die man fast ständig beobachten konnte - am letzten Tag des Sturmes blitze es im Sekundentakt.

Es kam im gesamten Sturmzeitraum zu keinerlei Strom- oder Telefonausfällen. Respekt!

Einmal dachten wir sogar, es würde hageln, wenngleich es nur für wenige Sekunden anhielt - eventuell waren es aber auch nur ganz besonders große Regentropfen.

Bei der Schadensbegutachtung nach dem Sturm konnte man sehr gut erkennen, wie groß die Wassermenge war, die vom Himmel kam.

Jeder Kübel, Pflanzentopf oder jedes andere Gefäß war bis oben voll mit Wasser ;-)

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